Geschichte

Mehr als 70 Jahre Pudelgeschichte DEUTSCHER PUDEL – KLUB E.V. (DPK) in HAMBURG

Die zweite Hauseinweihung

Hauseinweihung Pudel-Klub BG Hamburg

Hauseinweihung

Alfred Marquardt trat 1981 als Übungswart zurück und Christine Heisig wurde gewählt und übernahm den Posten gern. Herr Marquardt löste zur gleichen Zeit Herrn Andresen als Vorsitzenden der BG ab und wurde unser neuer Boss. Er war ja lange genug im Vorstand, kannte alle Verpflichtungen eines Vorsitzenden gut und führte ohne Schwierigkeiten unsere Bezirksgruppe weiter. 1984 trat Alfred Marquardt aus gesundheitlichen Gründen zurück und Hartmut Fichtner wurde zu unserem neuen Vorsitzenden gewählt. Obwohl für Herrn Fichtner alles Neuland war, brachte er Schwung in unsere Gruppe und organisierte hervorragende Ausstellungen in der Eissporthalle Farmsen. Da er ein guter Züchter (Zwinger „Silver Topstar“) ist, beherrschte er die Materie schnell und sein Ideenreichtum war für uns stets zum Vorteil. Man denke nur an unsere beliebten Sonntagsessen oder seine Leckereien vom Grill.

Hartmut und Kuno beim grillen

Hartmut und Kuno beim grillen

Doch am 08.05.1986 hatte nicht nur Hartmut Fichtner einen rabenschwarzen Tag, sondern unsere ganze BG Hamburg. Durch eine böse Brandstiftung wurde unser Klubhaus völlig zerstört und alle waren sehr, sehr traurig. Gott sei Dank waren wir gut versichert und dieses Mal krempelte Herr Fichtner mit seinen Helfern die Ärmel hoch. An erster Stelle stand jetzt die Frage: Wie geht es weiter? Zur Debatte stand Restaurierung, Sanierung, Abbruch und Neubau. Das beste System war Neubau und geplant wurde ein Fachwerkhaus im Landhausstil. Da dieses Projekt erneut in Eigenleistung erstellt werden sollte, zog uns die Versicherung einen nicht gerade geringen Betrag ab und es musste wie gehabt um Spenden bei unseren Mitgliedern gebeten werden. Somit musste ab sofort kostengünstig geplant werden und den Entwurf hierfür übernahm Kuno Hasch. Die Organisation und Bauleitung lag in den Händen von Hartmut Fichtner.
Nachdem der Abriss vollzogen war, konnten wir gottlob unser altes Fundament benutzen und der Neubau wurde gestartet. Material gab es in Hülle und Fülle, auch viele fleißige Helfer waren zur Stelle, die so manchen Schweißtropfen vergossen haben. Nach harter Arbeit konnte bereits im August das Richtfest gefeiert werden. Das war der erste Schritt und nun folgten die Feinarbeiten. Das Dach musste gedeckt werden, die Installation folgte und ebenso eine neue Terrasse. Im Oktober fingen die Innenarbeiten an und dieses war noch ein hartes Stück Arbeit. Es gab kein Wasser, kein Klo und alles musste mühsam fertiggestellt werden. Anschließend kamen die Fenster, die Toiletten wurden verfließt, die Wände tapeziert, eine Bar gebaut, Gardinen genäht, Alarmanlage eingebaut und Tische, Stühle und vieles mehr gekauft. Als auch die Gartenanlagen ein neues Gesicht erhalten hatten, konnte am 1. November 1986 die Neueröffnung gefeiert werden. Es bot sich allen ein traumhafter Anblick, denn so schön war unser Klubhaus noch nie. Hiervon können sich alle anhand der Bilder überzeugen.
So aalglatt wie hier geschrieben, verliefen die 5 Monate leider nicht, denn wie bei jedem Neubau gab es auch bei uns kleine Fehl bzw. Rückschläge, aber nach einer kleinen Krise und etlichen „Götz von Berlichingen“ wurde erneut in die Hände gespuckt und weiter ging es mit Humor. Aber ist es nicht sagenhaft, ein derartiges Projekt innerhalb von 5 Monaten fertig zu stellen?

Hartmut reisst die Wand ein

Hartmut reisst die Wand ein

Auf dem Foto sehen wir Hartmut Fichtner, wie er die Wand vom Altbau einreißt!
Während der Bauzeit fanden keine Klubabende statt, denn erstens war Urlaubszeit und zweitens unser Klubhaus viel, viel wichtiger. Lediglich die Leistungssportler konnten den Übungsbetrieb auf unserem Gelände ungestört ausführen und auch unsere Pudel tobten wie eh und je über den grünen Rasen. Trotz aller Bauarbeiten führte unser Hartmut Fichtner mit seiner Mannschaft im Jahre 1986 die Hamburger Pudel Zuchtschau in der Eissporthalle Farmsen durch und somit konnte sich eigentlich niemand beklagen. Lediglich unsere Kassenwartin Thea Mundt, denn ihre Gelder litten unter der „Schwindsucht“ und die BG Kasse musste sich wieder kräftig erholen. Aber auch das klappte mit den Spenden unserer Mitglieder recht gut.
Bei der Hauptversammlung 1988 wurde Peter Klenner zum Vorsitzenden der BG Hamburg gewählt und Hartmut Fichtner fungierte nun als stellv. Vorsitzender. Herr Klenner hatte bei der Bauerei tüchtig geholfen und das Klubleben unserer Bezirksgruppe und viele Mitglieder mit ihren Hunden kennen gelernt. Es fiel ihm keineswegs schwer, die Zügel unserer BG in die Hand zu nehmen. Er hatte durch Hartmut Fichtner eine erstklassige Unterstützung. Die Zusammenarbeit zwischen Herrn Klenner und dem Vorstand war ausgezeichnet. Mitte 89 wurde seine Arbeit aber je unterbrochen. Sein Großpudel hatte sich einem anderen Pudel gegenüber garstig benommen. Wegen den gegenseitig verfassten Briefen und der Beschwerde der Kontrahentin bei dem Präsidenten des DPK, Herrn Andresen, wurde Herr Klenner seines Amtes enthoben, seine Mitgliedsrechte ruhten. Jahre später gestand Herr Andresen in einem Gespräch Herrn Klenner ein, dass er das alles eigentlich nicht gewollt habe, daran hätten nur die Frauen schuld gehabt. Um welche Frauen es sich hier handelte, möchte ich der Fantasie der Leser überlassen.
In diesem Jahr war Hamburg auch wieder einmal mit der Bundessieger-Leistungsprüfung an der Reihe, die von unserer Übungswartin Christine Heisig wie immer tadellos vorbereitet und durchgeführt wurde. Frau Heisig ist seit 1972 in unserer BG, war mit ihrem ersten Pudel „Endy“ von Anfang an in der Sportgruppe bei Leistungsprüfungen recht erfolgreich und setzte die guten Ergebnisse mit ihren beiden nächsten Hunden fort. Die Ehrungen der DPK Sieger 1988 nehmen hier vor:

Andresen und Fürstenau im Pudel-Klub BG Hamburg

Andresen und Fürstenau

Der Präsident des Deutschen Pudel-Klub Herbert C. Andresen (links) und der Leistungsrichter Erhard Fürstenau (Mitte). Sitzend unser Mitglied Horst Eber mit seiner erfolgreichen „Mandy“
Sie hat in 20 Jahren 380 Leistungsprüfungen absolviert und insgesamt 1042 Punkte erreicht. Somit ist Frau Heisig im DPK diejenige, welche die meisten Punkte unter den Sportlern zu verzeichnen hat. Aber auch die von Frau Heisig geleiteten Prüfungen waren stets korrekt und recht ordentlich besucht. Zwischenzeitlich bemühte sie sich, den Pudeln mit ihren Hundeführern Leinenführigkeit und Gehorsam beizubringen.
Da auch Herr Fichtner eine Sperre für das Amt des Vorsitzenden hatte, rückte er nicht zum Ersten auf. Als Nachfolgerin von Herrn Klenner übernahm im Sept. 1989, Frau Annerose Nagel und mit Hartmut Fichtner als Stellvertreter, hatten wir ein ausgezeichnetes Gespann. Leider ohne Kassenwart, der hatte aus Protest gegen den Widerruf von Herrn Klenner, sein Amt nieder gelegt. Frau Nagel, sowie auch Herr Fichtner, haben ein hervorragendes kynologisches Wissen und das zeichnete auch unsere Veranstaltungen aus.
Wie überall bekannt, klappten unsere Ausstellungen einwandfrei, die Sommerfeste waren super und die Leistungsprüfungen, Welpen und Rüdenschauen waren gut besucht. Ja, selbst die Veteranenschau fand großen Anklang. Im Jahr 1990 konnte sich unsere Frau Nagel über Arbeit nicht beklagen, denn sie war nicht nur Vorsitzende, sondern musste jetzt auch die Posten der Schriftführerin und Kassenwartin übernehmen. Das war natürlich unmenschlich und so ging Frau Loderstedt bei der HV im Jahre 1991 wieder als Schriftführerin in den Vorstand. Übernahm die Hamburger Pudel Post, suchte interessante Themen für Klubabende aus und erledigte die Schreibarbeiten für die Bezirksgruppe.
Frau Loderstedt brachte einen etwas veränderten Stil in unsere Hauszeitung der überall großen Beifall fand, sodass wir in ganz Deutschland viele Abonnenten haben. Um Frau Nagel arbeitsmäßig zu entlasten, benötigten wir nun noch einen tüchtigen Kassenwart und den fanden wir bei der HV 1992. Frau Tank von Leesen war als Bankkauffrau für diesen Posten geeignet und erfüllte ihre Aufgabe tadellos. Unsere Gelder wurden gut verwaltet und die Bezirksgruppe hatte etwas auf der hohen Kante. Alles lief bestens bei uns in Hamburg und aus diesem Grund ehrte unser neuer Präsident Herr Rolf Eggerking während der Weihnachtsfeier im Hotel EGGERS am 14.12.1991 Frau Nagel und Herrn Fichtner mit der DPK Nadel in GOLD.
Aus gesundheitlichen Gründen musste Frau Nagel 1992 ihr Amt leider zur Verfügung stellen und das ist ihr wirklich nicht leicht gefallen. Aber wir hatten ja unseren Hartmut Fichtner, der sofort den Vorsitz übernahm und auch bei der HV gewählt wurde. Frau Nagel stand uns weiterhin mit Rat und Tat zur Seite, nahm am Klubgeschehen teil und freute sich auch auf unsere beliebten Sonntagsessen, die uns unser Spitzenkoch Hartmut Fichtner zubereitete. In Jahr 92 wurde auch der neue Hundesport AGILITY in unsere Bezirksgruppe aufgenommen und mit finanzieller Unterstützung des DPK und einem Sponsor, umgehend ein Parcours gekauft. Viele Mitglieder und Pudel fanden großen Spaß daran und es ist nett anzusehen, wenn unsere Hunde über den Laufsteg spazieren, die Hürden nehmen, sich durch den Slalom schlängeln oder durch den Tunnel flitzen.
Unsere Agilitywartin, Gertrud Everding, war auch mit sehr viel Liebe dabei und konnte ihr Wissen in dieser Sportart unheimlich gut weitergeben. Im Jahre 1993, läuft unsere Bezirksgruppe Hamburg weiterhin fantastisch, das Klubleben war toll, unsere Mitgliederzahl kann sich wieder sehen lassen und die Harmonie stimmte an allen Ecken und Kanten. So hatte unsere Zuchtwartin Elke Ohlsen am 12.06.1993 bei der Welpenschau eine Meldung von 50 Junghunden, aber leider kein schönes Wetter. Trotzdem waren etwa 100 Pudelfreunde bei uns am Fuchsbergredder und auch das war ein gutes Zeichen. Wir konnten sicherlich stolz sein, auf alles was wir erreicht hatten und feierten mit Recht am 28. August 1993 unser 60jähriges Bestehen der Bezirksgruppe Hamburg. Doch im Vorwort, der Festschrift über 60 Jahre BG Hamburg, hatte der Vorstand leider die traurige Aufgabe den Mitgliedern eine recht unangenehme Nachricht mitzuteilen.