Geschichte

Mehr als 70 Jahre Pudelgeschichte DEUTSCHER PUDEL – KLUB E.V. (DPK) in HAMBURG

Durch die Nationalsozialisten erfolgte ab 1933 eine vollständige Umorganisation des Hundewesens. Alle bisher gebräuchlichen Bezeichnungen wurden geändert und personelle Umbesetzungen vorgenommen. Der Deutsche Pudel-Klub wurde zur „Fachschaft Pudel“, die bisherige Dachorganisation, das „Deutsche Kartell für Hundewesen (DHV)“ (entspricht unserem heutigen VDH) hieß nun „Reichsverband für das Hundewesen (RDH)“ und eine „Einheitssatzung“ für alle Vereine wurde eingeführt. In diesem Jahr erfolgte erstmals eine organisatorische Trennung zwischen der LG Niedersachsen, die jetzt „Landesfachschaft“ hieß, und der Stadt Hamburg. LG Vorsitzender ist Johannes Brügge, Vorsitzender der „Fachgruppe Hamburg“ Herr Radecke, Gründungsmitglied von 1921.
Im Juni des Jahres 1938 wurden innerhalb des Hundewesens Stimmen laut, den Großpudel und den Kleinpudel den Gebrauchshunden zuzurechnen. Die Folge war eine Anfrage seitens der RDH an die Fachschaft Pudel, wieweit sich der Pudel als „Meldehund“ verwenden ließe. 1941 wurde daraufhin die Körung durch Franz Bazille eingeführt und taugliche Pudel dann tatsächlich im Krieg als „Meldehunde“ „eingezogen“ Herr Brügge übersiedelte 1939 nach Salzburg und Herr Dr. Dörstling übernahm spontan dessen vakant gewordenen Vorsitz und hat es verstanden, in den schweren Kriegsjahren das Klubleben und die Pudelzucht hochzuhalten.
Die Kriegsjahre 1939 1945 haben gerade in Hamburg große Lücken hinterlassen. Nicht nur bei den Mitgliedern, sondern auch bei den Pudeln.
Nach Kriegsende wurden die ersten privaten Verbindungen wieder aufgenommen. Offizielle Zusammenkünfte waren von den Alliierten verboten und somit war an einen Wiederaufbau des DPK überhaupt nicht zu denken. Johannes Brügge war mit seiner Frau und seinem zweiten weißen Großpudelrüden „Teddy von der Möglingshöhe“ nach Hamburg zurückgekehrt. Zwei Jahre nach Beendigung des Krieges wurde ein Wiederaufbau des Klublebens möglich. Zonal, also innerhalb der einzelnen Besatzungszonen, konnte der DPK bei dem jeweiligen Amtsgericht wieder eingetragen werden. Für Hamburg bedeutete dies, dass die ursprüngliche Landesgruppe Niedersachsen und spätere Fachschaft Schleswig Holstein/Hannover, nun zum „Deutschen Pudel Klub e.V. (Britische Zone)“ wurde. Erst am 3. September 1949 konnten die drei Pudel-Klubs der sogenannten „Trizone“, durch Franz Bazille in München beim Amtsgericht als „Deutscher Pudel-Klub e.V., Sitz München“ als ein Ganzes wieder eingetragen werden. Die Pudelfreunde der „Ostzone“ und späteren DDR jedoch schlossen sich dem nicht an. Die früheren Bezeichnungen wurden wieder eingeführt und damit auch der Name „Landesgruppe Niedersachsen“.
Nun begann der Siegeszug des Pudels, wobei Klein und Zwergpudel dominierten. Am Großpudel hatten immer weniger Hundefreunde Interesse, sodass er fast in Vergessenheit geriet. Ein Grund dafür waren aber auch die beengten Wohnverhältnisse und man kann wohl sagen, ein Modetrend zugunsten des kleinen Pudels, der zum Statussymbol wurde. Die Modeschur, von den Nationalsozialisten als undeutsch verboten, machte nun den hübschen, lustigen und liebenswerten Pudel so populär, sodass er unter allen Rassehunden, nach dem Deutschen Schäferhund und dem Teckel, den 3. Platz der Beliebtheitsskala belegte. Die Folge war ein explosionsartiger Anstieg der Mitgliederzahlen und natürlich ein ebensolcher Anstieg der Zucht. Um der Mitgliederbetreuung gerecht werden zu können, mussten die bestehenden Gruppen geteilt und neue Gruppen gegründet werden. So erging es auch der Landesgruppe Niedersachsen. Der nördliche Landesteil wurde abgetrennt und erhielt den Namen Nord West mit dem Sitz in Hamburg. Eine eigene Ortsgruppe Hamburg gab es als Nachfolgerin der „Fachgruppe Hamburg“ noch nicht wieder, sie war 1945 erloschen.
Von 1949 bis 1956 führte Johannes Brügge neben seinen vielen anderen Aufgaben als Zuchtwart, Zuchtrichter, Hauptzuchtwart, auch als Vorsitzender die Landesgruppe Nordwest. Nachfolger wurde Dr. Fritz Dietrich. Vorstandsmitglied und zugleich Zuchtrichter war zu dieser Zeit Dr. F. W. Reimlinger. Ihm verdankt der DPK sein 1958 und in zweiter Auflage 1960 erschienenes Sachbuch „Der Pudel“. Ein mit spritziger Feder geschriebener Ratgeber rund um die Pudelrasse. Das Vorwort schrieb der damalige Vorsitzende des DPK, Dr. Hans Thurn. Nachfolgender Vorsitzender wurde

Herbert C. Andresen 1.Vorsitzender des Deutschen Pudel-Klub BG Hamburg

Herbert C. Andresen

Herbert C. Andresen ab Oktober 1958 mit Gerd Hans Preuß als seinen Stellvertreter. Als Kassiererin und Schriftführerin konnte der Vorstand Frau Dora Schmidt gewinnen, die von Berlin nach Hamburg übergesiedelt war. Das Klubleben ist außerordentlich rege und der Zustrom von Mitgliedern hält ständig an.
Diesen werden fachliche und gesellige, wie auch gesell-schaftliche Veranstaltungen geboten, für die größtes Interesse gezeigt wird. Teilnehmerzahlen von 300 Mitgliedern an den Klubabenden sind keine Seltenheit. Da gab es Ausstellungen an verschiedenen Orten der Landesgruppe, Fach-vorträge mit Lichtbildern, Twist Tanzturniere, Autokorso, Sommerfeste

Schornsteinfeger Schiffmann mit Pudel

Schornsteinfeger Schiffmann mit Pudel

und vieles mehr. Beson-ders beeindruckend war ein großer Festumzug, anlässlich des Welttierschutztages. Mit allen möglichen Haustieren, vor allem aber mit Rassehunden, an dem auch eine große Gruppe mit Pudeln teilnahm. Darunter historische Persönlichkeiten wie, Dr. Faustus mit seinem schwarzen Pudel, Rokoko-Damen mit ihren Schoßhündchen. Der Festumzug führte durch die Hamburger Innenstadt bis zur Moorweide.
Dichtgedrängt standen die begeisterten Bewunderer der vielen schönen Tiere und fröhlichen Menschen hinter den Absperrungen, es war ein Triumph für die Liebe zum Haustier.

Welttierschutztag in Hamburg mit Mitgliedern und Herrn Schiffmann mit der weißen Großpudel-Hündin „Trixi vom Walddorf“ gew. 1958 Am 1. März 1959, bedingt durch das weitere Anwachsen der Mitglieder, wird die Gründung der Ortsgruppe Hamburg vollzogen. Ihr Vorstand ist bis auf weiteres mit dem Vorstand der Landesgruppe identisch.